Die meisten Menschen empfinden es heutzutage als vollkommen normal, rund um die Uhr online und erreichbar zu sein.
Das Internet hat uns das Leben durchaus komfortabler gemacht.Man lebt quasi im Internet, empfängt Kurznachrichten über diverse Online-Messenger,man ist in sozialen Netzwerken vernetzt und teilt Erlebnisse in Form von Fotos und Videos mit seinen Freunden. Man kann Musik downloaden, Videos und Filme online ansehen, Fotos hochladen und mit der ganzen Welt teilen, man kann sich vernetzen und online mit anderen Internet-Nutzern spielen. Die Anwendungsgebiete sind so vielseitig, dass es zu viel wäre, alles aufzuzählen.
Woran bei diesem Luxus niemand denkt, dass alle diese Anwendungen enorme Internetgeschwindigkeiten (Bandbreiten) erfordern und die Provider haben es verstanden, dem Kunden jeden Wunsch zu erfüllen und präsentieren stolz immer leistungsstärkere Tarife.
Doch immer Internetzugänge halten nicht mehr das, was in Hochglanz-Prospekten und auf Werbetafeln versprochen wird.
Warum das so ist, lässt sich relativ leicht erklären:
Haben Sie sich mal gefragt, wann in Ihrem Haus die Telefonleitungen erneuert wurden? Oder wurde Ihr TV-Kabel in der Wand durch ein neues Kabel ausgetauscht? Vermutlich nicht. Der Großteil aller Internetnutzer surft über altertümliche Leitungen.
Der moderne 300 Mbit/s WLAN Router ist an der Telefondose angeschlossen und jeder erwartet die maximale Internet-Performance.
Das wahre Problem beginnt im Hauskeller vor der Telefondose, teilweise auch auf der Straße. Die verlegten Telefonkabel sind teilweise meistens aus den 80er Jahren und wurden damals nicht dafür konzipiert, jemals Internetsignale zu übertragen.
Natürlich ist das heutzutage mit Hilfe spezieller Technik möglich, aber die Leitungen sind durch das schnelle Wachstum des Internets einfach hemmungslos überlastet.
Kontinuierlich werden immer mehr Haushalte an die gleichen alten Telefonkästen angeschlossen und nutzen natürlich gemeinsam abends zur „Primetime“ das Internet. Selbst wenn die Telefon, oder TV-Leitungen es im Haus den Traffic (Datenverkehr) bewältigen können, ist meist spätestens am Hauptverteiler auf der Straße Schluss.
Am Hauptverteiler werden alle Häuser auf der Straße angeschlossen, also laufen dort hunderte DSL Anschlüsse zusammen.
Diese Hauptverteiler sind oftmals ebenfalls total überlastet und dem Datenverkehr nicht gewachsen, sodass das Internet für alle Nutzer an diesem Verteiler langsamer wird.
Der Internet-Datenverkehr wächst unaufhaltsam
Allein in den letzten 5 Jahren hat sich der Internet-Datenverkehr in Deutschland versiebenfacht! Am Internetknotenpunkt Frankfurt werden täglich Spitzenwerte von bis zu 3 Terabit/s = 3.000 Gigabit/s Gigabit/s (Stand: 28.03.2014) gemessen. (Quelle: https://www.de-cix.net/about/statistics/)
Das entspricht einer Datenmenge von unglaublichen 80.000 DVDs (4,7 GB) PRO SEKUNDE!
Immer mehr Menschen haben Zugriff auf einen Breitband-Anschluss. Sei es zu Hause, oder im Büro. Die meisten Internetnutzer empfinden es heutzutage völlig normal, stundenlang online zu sein, oder sich Musikvideos, Fernsehserien und anderes diverses Filmmaterial im Internet zu schauen. Mittlerweile geht es sogar soweit, dass sich viele Nutzer Filmmaterial in Full HD 1080p ausleihen und abends auf dem Fernseher schauen, der ans Internet angeschlossen ist. Dabei werden so enorme Datenmengen übertragen, dass einzelne Anbieter bereits darüber nachdenken, das Tarifmodell „Flatrate“ einzustellen, weil der unfassbare Datenverkehr kaum noch von den Backbones an den Knotenpunkten (DE-CIX) bewältigt werden kann. Auch werden Online-Video-Dienste bereits teilweise künstlich gedrosselt, damit die Leitungen nicht verstopfen.
Wir stehen noch am Anfang der Probleme!
Das Internet wurde 1989 erfunden und ist nun rund 25 Jahre alt.
In Anbetracht der Zukunft steckt das Internet heute noch in den Kinderschuhen und die Probleme werden uns in den nächsten Jahren immer deutlicher bewusst werden.
In Zukunft werden sich wohl noch deutlich mehr Internet-Video-Anwendungen durchsetzen, die enorme Bandbreite benötigen, sei es Videotelefonie, Online Gaming oder sogar Virtual Reality.
Die Kunden erwarten jedoch stets günstige Tarife und am besten endlos viel Leistung.
Die Gewinnmargen der Internetanbieter werden immer kleiner und es bleibt nicht mehr viel Geld übrig, um den Leitungsausbau (beispielsweise Glasfaser) voran zu treiben.
Um wirklich stets das Maximale aus Ihrem Anschluss zu holen, ist es empfehlenswert regelmäßig ihre Internetgeschwindigkeit zu messen und gleichzeitig die verschiedenen Angebote der Internetprovider zu vergleichen.